Burg Klopp

Ruine Ehrenfels

Mäuseturm

Burg Rheinstein

Burg Reichenstein

Burg Sooneck

Burg Hohneck

Ruine Nollig

Ruine Fürstenberg

Burg Stahleck

Burg Stahlberg

Burg Pfalzgrafenstein

Burg Gutenfels

Schönburg

Festung Rheinfels

Burg Katz

Burg Reichenberg

Burg Maus

Burgen Sterrenberg
und Liebenstein

Burg Boppard

Wasserburg Osterspai

Marksburg

Burg Lahneck

Schloss Stolzenfels


Burgen im Mittelrheintal - Erlebnis Burg-Stadt-Fluss

Diplomarbeit Welterbe Mitthelrheintal - neue Chancen für die Städte am Fluss

Thema Analyse Ansätze Details Ausblick Impressum / Quellen
Situation vor Ort Burgen als Kulturträger Bedeutung für den Tourismus

Im Welterbegebiet befinden sich zwischen Bingen und Koblenz – abhängig der Zählweise und Definition – etwa 30 Burgen, Ruinen und Schlösser, die sich unmittelbar im Flusstal befinden oder in Nebentälern in einem besonderen Bezug zum Rheintal stehen.
Die Anlagen – gebaut und genutzt von ca. 1000 n. Chr bis ins 19. Jahrhundert geben Aufschluss über die Entwicklung und die Kultur und die Geschichte des Gebietes in ihrem Umfeld.
Die wohl herausragendste Bedeutung des Rheintals in der Geschichte ist dessen Bedeutung als Verkehrsstraße. Im Vergleich zu den Hochplateaus beiderseits des Flusses, von vielen Seitentälern zerschnitten bot das Flusstal die besseren Voraussetzungen für eine leistungsfähige Verbindung der größeren Städte am unteren Mittelrhein, Koblenz, Köln, Bonn und dem Rhein-Main-Gebiet um Mainz und Frankfurt und darüber hinaus als Verbindungsweg von Süd- und Mitteldeutschland bis zu den Seehäfen der Niederlande an der Rheinmündung.
Die Bedeutung dieses Verkehrsweges und die damit verbundene Attraktivität der Zoll- und Wegerechte zeichnet sich unter anderem ab in den vielen verschiedenen Besitztümern, Gebietsstreitigkeiten und Sicherungen der eigenen Machtpositionen.
Dies ist wohl der bedeutendste Legitimationsgrund für die hohe Burgendichte in diesem Gebiet des Mittelrheins. Damit findet sich hier mit die größte Anzahl an Burgen je Fläche in Deutschland. Weitere Gegenden mit hoher Burgenanzahl finden sich in Südwestdeutschland aufgrund der Realteilung im Erbrecht, in der Donaugegend in Bayern und Österreich. Die Aneinanderreihung der Burgen in einem Flusstal ist im Mittelrheintal allerdings einmalig für Deutschland. Allein dieser Umstand macht sicherlich auch das Welterbegebiet zu einer Besonderheit.

Zur Sicherung der Zölle an Waren und Reisenden standen sich die Burgen unterschiedlicher Herrschaftsbereiche zum Teil in unmittelbarer Nähe gegenüber, in Bingen und Kaub wurden zusätzlich zur Zollburg Befestigungen im Fluss unterhalten.
Die Orte am Fluss profitierten dafür mehr von den Reisenden selbst als vom Zoll. Unterkunft, Verpflegung, Schiffer- und Lotsendienste stellten die wichtigsten Erwerbsfelder dar, die sich aus der Bedeutung des Flusses als Verkehrsstraße ergaben. Der Schutz der Orte oblag ebenfalls dem Aufgabenbereich der Burgen.

[Karte der Herrschaftsgebiete am Mittelrhein 2. Hälfte 18. Jahrhundert (Quelle: Landeshauptarchiv RLP)]

Die bedeutendsten Anrainerstaaten am oberen Mittelrhein waren im Hochmittelalter das Kaiserreich direkt oder in Vertretung des Pfalzgrafen (Kurpfalz) sowie die Erzbistümer Kurköln, Kurtrier, Kurmainz und das Fürstentum Hessen. Ende des 18. Jahrhunderts erreichte die Auflösung in kleinstaatliche Herrschaftsgebiete ihren Höhepunkt mit entsprechender Auswirkung auf das Zollwesen. Mit Vereinfachung der Zölle, bzw. der Gründung des deutschen Zollvereins und schrittweiser Vereinigung der Einzelstaatenlandschaft über die Jahrhunderte gingen die Burgen ihrer Bedeutung verlustig und verbleiben als Denkmäler.

[Karte der Burgen und größerer Sehenswürdigkeiten außerorts]

Und auch die Orte profitieren heutzutage nicht mehr von den Verkehrsnetzen, vielmehr schadet dies eher dem Tourismus.
Die Burgen dokumentieren eindrücklich die Geschichte und Entwicklung der Kulturlandschaft Mittelrhein.
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